Lächeln statt Kaffee
„Wenn ich morgens ins Lehrerzimmer komme und ein Kollege begrüßt mich mit einem strahlenden Lächeln, dann brauche ich keinen Kaffee mehr. Das ist für mich wie ein kleines Doping.“
Dass viele Lehrer inzwischen dankbar für seelische und berufliche Entlastung wären, zeigen viele Studien, zuletzt veröffentlicht im Deutschen Ärzteblatt. Denn: An erster Stelle der Burnout-Betroffenen stehen die Menschen, die in sozialen Berufen tätig sind.
Selbstbild eines Lehrers?
Manches Selbstbild einer Lehrkraft könnte heute so aussehen: Neben den vollen Lehrplänen bekomme ich ständig zusätzliche Aufgaben, außerdem häufen sich die Ansprüche an mich und meine Arbeit von unterschiedlichsten Seiten. Multitasking ist hier das Stichwort. Dabei versteht es sich natürlich wie von selbst, dass ich als Lehrer stets freundlich, ausgeglichen und verständnisvoll bin. Und das sowohl Schülern als auch Eltern gegenüber, die die Lehrkräfte oft als Feinde betrachten. Wohlmöglich soll ich dann auch noch humorvoll oder gar sympathisch sein?? Der Druck scheint zu hoch, als das ich etwas Persönliches von mir Preis geben könnte. Zu hoch ist der Anspruch an den eigenen Perfektionismus, die Routine gibt mir dabei eine gewisse Sicherheit.
Genau hier liegt der Knackpunkt. Gerade dann, wenn der Druck zu groß wird, gibt es eine einfache Überlebensstrategie: Überraschen Sie sich selbst und andere und durchbrechen Sie die Routine und Ihre gewohnten Handlungsmuster. Seien Sie humorvoll! Sie sagen, das geht nicht? Sie können weder Witze erzählen noch möchten Sie mit einem Dauergrinsen durch die Schule schweben? Genau das ist auch nicht gemeint. Humorvoll bedeutet in erster Linie, das Leben spielerisch zu nehmen – ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben.
Sich selbst nicht so ernst nehmen!
Das erste Grundprinzip einer humorvollen Lebenshaltung lautet:
Nehmen Sie sich selbst nicht so ernst. Lernen Sie über sich selbst zu lachen.
Ein Beispiel: Vor Ihnen steht ein richtig schöner Fettnapf und Sie landen mit vollem Schwung darin. Dann klettern Sie nicht umständlich und mit verdeckten Augen wieder heraus, in der Hoffnung dass keiner Sie gesehen hat. Nein. Kosten Sie die missliche Lage so gut es geht aus und lachen Sie.
Wenn Sie über sich selbst lachen können, dann erlauben Sie automatisch auch anderen Menschen, über sich zu lachen – ohne dabei an Respekt zu verlieren. Im Gegenteil: Sie gewinnen Respekt, denn Sie sind authentisch. Authentische Menschen werden ernst genommen und sind zudem enorm sympathisch.
Das Schöne daran ist, dass nicht nur andere Menschen von Ihrer positiven Einstellung profitieren, sondern in erster Linie Sie selbst. Das, was Sie nach außen geben, bekommen Sie auch wieder zurück. Lachen ist ein großes Potential, das wir alle in uns tragen und das es gilt wieder öfters zu nutzen. Nichts ist persönlicher als ein herzliches Lächeln. Das macht menschlich und sympathisch (und ersetzt bei einigen sogar den Kaffee).